Die Natur als Spiegel zur Selbsterkenntnis
Was ist das Medizinrad?
Das schamanische Medizinrad stammt
vermutlich aus einer Zeit der ersten sesshaften Kulturen – der
Megalithkultur – die in die Steinzeit datiert werden. Diese
Medizinräder waren Steinkreise die das Jahresrad darstellen,
sozusagen den physischen Aufbau der Materie in spinnenwebenartiger
Struktur. Und das Leben in diesem Rad wird in einem spiralförmigen
Zyklus gewebt, was einem chemischen Prozess gleicht. Der Jahreskreis
stellt sowohl den inneren Zirkel dar (Schöpfer/in, die Trinität und
die 4 Elemente - in meinem facebook-Beitrag "Die Macht der Elemente" hab ich sie bereits genauer beschrieben: klick), die 4
Himmelsrichtungen als Hüter/Tore, als auch die 12 Monde (die
Paläste/Häuser, Archetypen bzw. Sternengeschwister). Die 12 Monde
sind übrigens nur die Haupttypen - im Hintergrund wirken noch
unzählige andere Kräfte mit die weiter spinnenwebenartig aufgereiht
sind (z.B. der 13. Mond oder die 27 Mondstationen von welchen wohl
die Buchstaben im Alphabet abgelesen wurden). Um das System des
Medizinrades im Kern zu verstehen, muss man in den Kosmos und auf die
Entstehung unseres Sonnensystems blicken und forschen, nur soviel
dazu 😵
Das Jahresrad hatte allerdings nicht nur den sehr
praktischen Nutzen als Bauernkalender für Aussaat und Ernte, wozu
wir es heute kennen und verwenden. Sondern es diente auch als
mystischer (aus dem altgriechischen 'mystikós' = geheimnisvoll)
Seelenkompass für die Innenschau - es zeigt dir einen
ganzheitlich naturverbundenen Heilungsweg.
Indem wir uns
also bewusst im Rhythmus der Erde den 8 Hauptfesten zuwenden und die
jeweiligen Energien, die dahinter wirken fühlen und in der Natur
erblicken, so können wir erkennen dass dieser immerwährende
Kreislauf von Werden, Vergehen und allem was sich dazwischen
abspielt, ein Abbild von unzähligen anderen Zyklen ist, die alle
demselben Schema folgen. Und schlussendlich erkennen wir uns Selbst
darin, denn auch wir tragen all diese Energien in uns (mal mehr, mal
weniger, oder es triggert bei blockierten Anteilen) - es sind unsere
Seelenanteile, unsere Abbilder, unsere sprichwörtlich unzähligen
Gesichter. Denn schließlich ist alles was existiert ein Anteil
dieses Ursprungs, der unergründlichen Schöpferkraft. Die vedische
Kultur nannte diese Schöpferkraft Maya – es bedeutet Illusion,
Zauberei, universelle Täuschung, Gestaltwandlerei, eine verhüllende
und verschleiernde Kraft.
In den Kulturen der alten Völker
erkannte man in allen Naturerscheinungen, den Bergen, den Flüssen,
den Quellen, den Seen … diese eine schöpferische Kraft – und sie
erhielt auch unzählige Namen: Bei uns im Alpenraum ehrte man weiblich wirkende
Naturerscheinungen als Perchta (aus dem althochdeutschen 'peraht' =
hell, glänzend) und männlich wirkende als Cernunnos (leider ist seine Wortherkunft kaum erforscht, deshalb meine Eigeninterpretation: 'Cer' ist ein silbrigweiß glänzendes Metall, 'Os' ist in der Geologie eine 'wallförmige Spalte' - es könnte also sinngemäß 'Licht aus dem Schoß der Erde' bedeuten, oder auch 'Stern aus dem OSten').
In heimischen Sagen werden beide gern als vielgestaltige wilde Naturgeister dargestellt ('WIL'd kann man vom englischen 'wheel' ableiten = Rad) – das Rad, die Schlange und der Kessel sind die 3 Hauptsymboliken (altgriechisch 'sýmbolon' = Erkennungszeichen, Sinnbild).
Man erkannte diese schöpferische Kraft ebenso in jedem Lebewesen, jeder Pflanze, jedem Tier und jedem Mensch. Deshalb wurde die Erde unter deren Füßen und jedes Lebwesen darauf als heilig betrachtet – genau wie jedes Handwerk, jedes Wort und jede Bewegung eine sakrale Kunst darstellte (das Wort 'Kunst' wird abgeleitet aus: lateinisch 'ars', griechisch 'téchne' = Wissen, Kenntnis, Meisterschaft; 'sakral' aus dem lat. 'sacra' = heilig – Wortspielerei: das Kreuzbein 'Sacrum' bedeutet 'heiliger Knochen', auch im aus der Humanenergetik bekannten 'Sakralchakra' erkennt man diesen Zusammenhang: das Sakralchakra steuert die sexuelle kreative Energie – weitere Wortspielerei: 'Kreation' aus dem englischen 'creation' = Schöpfung, Kunstwerk).
Wenn
man heutzutage auf die Probleme unserer Welt blickt, den Umgang mit
der Natur und ihren Lebewesen, dann könnte unsere moderne
Gesellschaft noch sehr viel lernen von der älteren. Um wieder
achtsamer dem Leben gegenüber zu werden (wieder eine Wortspielerei:
'ACHT'sam - die schlangenförmige Zahl 8 steht für das unendliche
Leben).
All das erinnert mich nun an eine wundervolle Grußformel der indigenen Maya-Kultur und dem Mantra der einigen Welt von Luis Valdez:
You are my other me.
If I do harm to you,
I do harm to myself.
If I love and respect you,
I love and respect myself.
spiralförmiger Handgruß der Maya |
Das Spiegelprinzip findet sich auch in unserer alpenländischen Grußformel „Griaß di“ oder dem indischen „Namaste“ - der tiefe Sinn dahinter ist: „Ich sehe dich/mich, ich erkenne dich/mich, ich verbeuge mich vor dir/mir“
Die
Natur als Spiegel zur Selbsterkenntnis
Mithilfe
des Jahresrads als Werkzeug erkenne ich also in der
Wandlungsfähigkeit der Natur mich Selbst in Allem. Man kann es
auch als Visionsschau bezeichnen (lateinisch 'visio' = Erscheinung,
Anblick; 'Spiegel' aus lat. 'speculum' = Abbild oder 'specere' =
sehen).
Man
kann klar sehen welche Kräfte in einem noch schlummern, welche
man bereits lebt und welche man unterdrückt. Die spielerische Reise
durch den Jahreskreis dient als schamanische Initiation (eine
natürliche Einweihung). Man kann sich selbst besser kennenlernen,
kann spirituell reifen, kann sich mit dem Kosmos (griechisch 'kòsmos'
= Ordnung, und auch 'Glanz') in Einklang bringen – und ebenso dient
es dazu spielerisch mit Krisen (griechisch 'krìsis' = Entscheidung,
entscheidende Wendung) umgehen zu lernen, Hinderliches in Nützliches
zu wandeln. Die HELdenreise (wo wieder das Wort der Göttin 'Hel' = 'Holle', 'Perchta' drinsteckt) – eine natürliche ENTwicklung, man
entwIRRt sich sozusagen, bringt sich wieder in Harmonie mit dem
kosmischen Strukturen.
Auch die Psycho-Aromapraxis (hier
nachzulesen in meinem vorigen Beitrag: klick) arbeitet mit dem
Spiegelprinzip – sprich: „Du bist was du riechst“. Gerade
ätherische Öle und der feinstoffliche Riechsinn sind sehr ursprünglich und ein mächtiges Werkzeug um "hinter den Schleier" ins Unterbewusstsein zu blicken.
Wenn du dieses Wissen auch so faszinierend findest wie ich, dann kann ich dir von Herzen mein E-Book über den Jahreskreis empfehlen: klick
Bildquellen: alle aus unbekannten Internetquellen
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